Seit einem halben Jahr unterstützt Sabine Wagner-Schäfer mit „Die Fundraiser by Qmart“ NPOs in ihrem digitalen Dialog. Wie hat sie dieses Semester erlebt? Wie gefällt es ihr bei uns? Und wie steht’s um die Digitalisierung der NPOs in der Schweiz? Zeit für eine kurze Zwischenbilanz.
Danke, mir geht es sehr gut! Viel zu tun. Viel unterwegs. Also genau so, wie es mir gefällt.
Ganz kurz: Es war eine sehr schöne Zeit. Intensiv, aber auch anstrengend. Ich habe ja nicht nur meine Stelle gewechselt, sondern das Land, in dem ich arbeite, gleich mit. In der Summe habe ich diesen Wechsel wohl manchmal ein bisschen unterschätzt, denn schliesslich ist zu Beginn alles neu: Die Umgebung, der Job, die Kolleginnen und Kollegen, Kundinnen und Kunden.
Genau, das hat sicher ebenfalls sehr viel Energie gebraucht – gibt mir jedoch auch viel zurück. In Deutschland war ich massgeblich daran beteiligt, das Online Fundraising Forum aufzubauen und zum wichtigsten Forum rund um Online Fundraising weiterzuentwickeln. Dass ich „mein Kind“ auch in die Schweiz bringen durfte, war für mich ein absoluter Höhepunkt des letzten halben Jahres. Es bedeutete aber auch, dass ich doppelt involviert war in Deutschland und in der Schweiz – mit der Akquise der Speaker, als Speakerin bei zwei Referaten und anderem mehr.
Es ist ja nicht so, dass wir bei null angefangen haben. Qmart bot und bietet uns eine ideale Ausgangslage. Es gab bereits Kundinnen und Kunden aus der NPO-Welt, die Manpower ist da, ebenso die Infrastruktur und eine Menge Tools – damit lässt sich super arbeiten.
Von Anfang an waren wir deshalb mit einem beachtlichen Tempo unterwegs, was mir als ausgeprägte Macherin natürlich entgegenkommt. Aus meiner Sicht haben wir bereits unglaublich viel geleistet. Neue Kundinnen und Kunden gewonnen, ebenso eine Menge spannender Aufträge. Wir haben viel Zeit und Energie ins Marketing gesteckt. Und sind bereits dabei, unser Team auszubauen.
Einfach nur wow! Ich empfinde jede Kollegin und jeden Kollegen als super aufgestellt und professionell. Es ist der Wahnsinn, welche Kompetenz hier aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenkommt. Sei es bei der Marketing Automation, beim Projektmanagement, in der IT und so weiter und so fort. Schlicht überall. Man merkt es mir an – ich bin vom Menschlichen bis zum Fachlichen schlicht begeistert!
Ja klar. Weil das ein entscheidender Teil der digitalen Zukunft des Marketings und das Fundraisings ist. Die letzten drei Jahre habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt, wie wir das Digital-Marketing mit der Marketing Automation verknüpft kriegen. Deshalb ist mit Qmart für mich auch in dieser Hinsicht ein Traum in Erfüllung gegangen. Hier gibt’s sowohl die Menschen, die wissen, wie Marketing Automation funktioniert und – logischerweise bedingt das eine das andere – auch die dazu notwendigen Tools. Dazu gehören zum Beispiel HubSpot, SalesForce, ActiveCampaign, Sendinblue und andere mehr.
Was mir ebenfalls gefällt sind die starken Partnerschaften, die weitere Kompetenz bringen. Sei es mit Nemuk, wenn es um automatisiertes E-Mail-Marketing und Content Creation geht oder mit der AZ Direct im Bereich des Daten getriebenen Cross Channel Marketings, um nur zwei zu nennen. Toll finde ich auch die Offenheit gegenüber der Zusammenarbeit mit meinem Netzwerk, das ich mir über Jahre hinweg aufgebaut habe. Gemeinsam haben wir im vergangenen halben Jahr schon ein paar eindrückliche Projekte realisiert. Ich denke da beispielsweise an SWISSAID für die wir innert kürzester Zeit eine digitale Spenden-Plattform in Form eines virtuellen Puzzles aufgebaut haben. Den Case haben wir für den SDV Award und für den SwissFundraising Award eingereicht. Also Leser:innen und Leser: Bitte Daumen drücken!
Ich erlebe sie grösstenteils als sehr offen für das Thema. Die meisten NPOs haben erkannt, dass sie in die Digitalisierung investieren müssen, um auch in Zukunft Bestand zu haben. In meiner Wahrnehmung gehen sie dabei sehr klug und professionell vor. Das heisst nicht kopflos drauflos, sondern erst einmal eine Strategie entwickeln und dann in die Umsetzung gehen.
Was ich ebenfalls feststelle ist eine grosse Offenheit für Analysen, Technologien, Tools und wissenschaftliche Herangehensweisen. Beste Voraussetzungen also für systematisches, automatisiertes Fundraising.
Nein gar nicht. Wie eingangs erwähnt, hat es ein wenig länger gedauert, als ich zunächst dachte. Die ganze Sache mit Covid und Homeoffice kam sicher erschwerend dazu. Nichtsdestotrotz: Als ich vor zwei Wochen mit meinem Koffer auf Dübendorf zurollte, wusste ich: Jetzt bin ich definitiv angekommen. Das war ein schöner und emotionaler Moment.